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Wie kauft / verkauft man Bienen?

Frühling ist die Zeit für Völkerkauf und Völkerverkauf. Die Überwinterung ist das Hauptrisiko bei der Bienenhaltung. Imkerinnen und Imker wollen also zum Beispiel Winterverluste durch Zukauf neuer Völker ausgleichen.

Oder aber: Jungimkerinnen wollen endlich mit der eigenen Bienenhaltung loslegen und brauchen gut ausgewinterte Völker, die dann gleich parallel zum im Frühjahr startenden Imkerkurs betreut und gepflegt werden.

Oder die Jungimker des Vorjahres haben erfolgreich das erste Imkerjahr absolviert und wollen jetzt von den putzigen zwei Anfangsvölkern auf 5 bis 10 Völker aufstocken. Schließlich war der Honig des ersten Imkerjahres ratzfatz im Bekanntenkreis weggegangen und es häufen sich die Anfragen, wann die Jungimkerin endlich mehr von dem leckeren Akazienhonig liefern kann.

Und wo bekomme ich ein Bienenvolk? Bei uns. Aber natürlich nicht nur. Schauen Sie mal in den Tiermarkt der Tageszeitung oder bei den ebay-Kleinanzeigen rein. Da haben Sie dann eine richtig große Auswahl. Und achten Sie mal auf die Beschreibung der angebotenen Völker. Was heißt das schon, wenn da steht, die Völker seien gut entwickelt? Fragen Sie nach, wie wiel Brutwaben das Volk hat, wie alt die Königin ist, ob die Verkäufer ein Gesundheitszeugnis mitliefern oder ob Sie das Volk vorab anschauen können (vielleicht zusammen mit einem erfahrenen Imker).

Wir verkaufen im Frühjahr junge Völker, die im letzten Jahr entstanden sind. Wir bilden im Laufe des Sommers Jungvölker aus Ablegern oder aus Schwärmen, die eine junge Königin haben und gut mit Futter versorgt stark eingewintert wurden, so dass sie im Frühling des Folgejahres optimale Chancen auf eine gute Volksentwicklung haben.

Und was kostet ein Volk? Aktuell liegt der Preis bei etwa 130 bis 180 Euro. Das bezieht sich auf die Bienen und die Rähmchen mit den Waben. Die Bienenwohnung, also der Bienenkasten plus Boden plus Deckel sind im Preis nicht enthalten. Als Käuferin müssen Sie bei der Übergabe eine passende leere Beute mitbringen. Das Volk wird dann Rähmchen für Rähmchen in Ihre Kiste umgesetzt. Das macht man am besten am späten Nachmittag oder frühen Abend, wenn die allermeisten Bienen zuhause sind. Und vergessen Sie nicht einen Verschluss für das Flugloch, sonst kann's im Auto lebhaft werden.

Für den Preis ist die Volksstärke und der Brutumfang ausschlaggebend. Im Schnitt können Sie für eine schöne Brutwabe 15 bis 20 € ansetzen, eine standbegattete Königin wird mit ca. 20 € bewertet werden, dann müssen noch die Rähmchen mit Wabenbau und das eingefütterte Winterfutter abgegolten werden.

Eine typische Kalkulation:
105 € für 7 Brutwaben, 10 € für die 10 Rähmchen mit Wabenwerk, 20 € für die Königin, 10 bis 20 € für das Einfüttern (je nach dem, ob Sie hochwertig mit Honig oder günstiger mit Zucker eingefüttert haben). Summa summarum 155 € in diesem Beispiel.

Eigentlich ist das nicht zu viel für zigtausend Tiere. Und Sie können das Volk unmittelbar nach dem Kauf erweitern und zum Beipiel einen Honigraum aufsetzen, sobald mit der Kirschblüte das große Nektarsammeln anfängt. Viel Vergnügen!