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Linde ins Glas

Im Juli konnten wir im Museum Honig aus der Lindenblüte ernten, der nun abgefüllt wird. Noch zeigt der Honig keine Tendenz zur Kristallisation, er ist also noch flüssig, von langsam fließender zähflüssiger Konsistenz. Er legt sich beim Abfüllen in einem dicken Strang Schicht um Schicht ins Glas. Lindenhonig hat im Gegenlicht einen leicht gelb-grünen Farbeinschlag.

Lindenhonig gilt als besonderer Honig, der nicht jedes Jahr in größeren Mengen von den Bienen eingetragen wird. Die Linden brauchen vor der Blüte ausreichend Wasser im Boden, sonst wird das nichts. Wenn die Linde aber honigt, dann verströmen die Bäume einen betörenden Duft, den auch der Honig in den Waben und im Glas beibehält. Ein mentholartiges Aroma mit einer leicht "krätzigen" Note sind typisch für den Honig aus der Lindenblüte.

Wir wollen's nicht übertreiben und allerlei frucht-, leder- oder holzartigen Geschmäcker auf, neben oder hinter der Zunge entdecken. Das überlassen wir den Weinbauern. Aber Lindenhonig ist schon ein besonderer Geschmack, den - zugegeben - nicht alle Menschen lieben.

Lindenhonig steht im Ruf, besonders "gesund" zu sein. Wir werden immer wieder mal gefragt, wofür Honig "besonders gut" sein soll. Unsere eher lapidare Anwort: zum genießen! Honig ist ein Genussmittel, ein absolut naturbelassenes Lebensmittel, ein geschmackliches Abbild einer Landschaft. Bei der Empfehlung von Honig als Heilmittel sind wir eher zurückhaltend. Aber wir wissen natürlich, dass Honig beim Genuss auch wohltuend sein kann.