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Es geht los. Die Natur liefert.

Noch ist das Wetter nicht optimal. Kaum mal zwei Tage mit gutem Flugwetter, schon wird's wieder kalt, so dass die Bienen grad mal um die Mittagszeit ein bis zwei Stunden richtig gut fliegen können.

Aber selbst das reicht schon, dass es im Bienenvolk richtig rund geht. Die Bienen haben den vor einiger Zeit aufgesetzten oberen Kasten, den sogenannten Honigraum, in Beschlag genommen und sind emsig dabei, die Waben zu putzen, Fehlstellen auszubessern und neues Wabenwerk aufzubauen. Eine typische Aufgabe der zahlreichen Jungbienen, die jetzt laufend schlüpfen. Da werden locker mal 1000 Bienen pro Tag geboren. Und die brauchen eine Beschäftigung. Neben der Fütterung und Temperierung der kleinen Geschwister unten im Brutraum ist dies vor allem das Warenmanagement oben im Honigraum.

Kaum liefern die älteren Flugbienen Nektar aus der Natur an, beginnen die Jungbienen oben im Honigraum mit der Einlagerung des wertvollen Gutes. Dabei geschieht vieles parallel nebeneinander. Während der Bautrupp noch an den Waben baut, kommen die Lageristinnen schon mit der ersten Nektarfracht und lagern den Nektar als flüssiges Gold in die frisch gebauten Waben ein. Und sie beginnen sofort mit der Trocknung der flüssigen Fracht. Denn erst wenn aus dem dünnflüssigen Nektar genug Wasser verdunstet ist, der Nektar also langsam eindickt, erst dann wird langsam Honig aus dem Nektar. Die Trocknung geschieht übrigens nicht in erster Linie durch Luftfächeln, sondern durch vieltausendfaches Umtragen des Nektars von einer Wabenzelle zur nächsten. Dadurch kommt jedes Tröpfchen Nektar immer wieder mit der warmen Luft im Bienenstock in Kontakt und kann optimal trocknen.

Und was bietet die Natur? Neben der Obstbaumblüte, Kirschen, Zwetschgen/Pflaumen, Birnen, blüht im Heckenbewuchs vor allem der Schwarzdorn (Schlehe). Und auf Wiesen, Gräbern und Feldrainen der Löwenzahl. Richtig viel Löwenzahn, der reichlich Nektar und Pollen liefert.

In manchen Gegenden stellt der Raps eine wichtige Nektarquelle dar, viele Imker ernten gerne und viel Rapshonig. Bei uns sieht das etwas anders aus. In der Nähe unserer Bienenstandorte gibt es nur ab und zu ein Rapsfeld. Wir finden das nicht besonders schlimm. Denn beim Raps muss man immer berücksichtigen, dass diese Feldfrucht oft auch während der Blütezeit mit Insektiziden und/oder Fungiziden gespritzt werden muss. Als Imker müssen wir dann reagieren, zum Beispiel indem wir für einen Tag die Fluglöcher geschlossen halten, aber für uns gilt:  Obstbaumblüte und Löwenzahn sind uns bedeutend lieber als Raps. Und aktuell blüht der Löwenzahn superstark. Wir müssen nur um gutes Flugwetter bangen.