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3 BW + 6 FW + 1 PW

"... es begab sich aber zur Zeit des Herbstes, dass die Imker sich aufmachten, die Völker zu schätzen. Ein jedes der Völker wurde bewertet, wie es um die Anzahl der Kinder und den Vorrat an Essen steht."

Im Herbst also bewerten wir die Völker und halten den Ist-Zustand fest, um eine Einschätzung zu gewinnen, wie die Bienenvölker "dastehen". Denn noch können wir Maßnahmen ergreifen, wenn einzelne Völker zu schwach sind und voraussichtlich den Winter nicht überstehen werden. Das Problem schwacher Völker liegt einfach in der Individuenzahl, die erforderlich ist, um genügend Wärme zu erzeugen. Eine Volksstärke von 5.000 bis 7.000 Bienen wäre gut, dann kann das Volk genügend Wärme erzeugen, den Winter gut überstehen - und vor allem Ende des Jahres wieder das Brutgeschäft hochfahren. Das klappt natürlich nur, wenn die Völker genug Futter als Wintervorrat eingelagert haben. Bei gutem Wetter kann auch im Oktober noch nachgefüttert werden. In diesem warmen Herbst, in dem lange gebrütet und damit viel Energie, also Futter, verbraucht wird, füttern wir einzelne Völker bei Bedarf noch mit kleinen Futtergaben.

Zuerst aber werden die Völker durch kurzes Anheben der Waben in ihrem Zustand erfasst. Ein Beispiel für die Aufzeichnung: es sind 3 Brutwaben (3 BW), dazu 5 Futterwaben (5 FW) plus 1 Pollenwabe (1 PW) vorhanden, obendrein sind alle Wabengassen mit Bienen besetzt. Die Volksstärke liegt bei geschätzt 10.000 Bienen. Ein sehr guter Zustand, das Volk ist fit für den Winter. Die Königin müssen wir bei dieser Herbstdurchsicht nicht suchen/finden, es genügt ein Blick auf eine Brutwabe. Alles ok, Deckel drauf, fertig.

Sehen wir leere Randwaben und weniger als 4 bis 5 pralle Futterwaben, wird dieses Volk nachgefüttert. Und bei schwachen Völkern entscheiden wir, ob wir das Volk durch Zugeben einer Brutwabe oder Futterwabe aus einem starken Volk etwas alimentieren. Oder ob wir das Volk mit einem Nachbarvork vereinigen. Dazu wird das schwache Volk einem starken Nachbarvolk  oben draufgesetzt, die Bienen werden sich dann zu einem Volk zusammenfügen. Allerdings geht das zu Lasten einer Königin. Die schwächere Königin wird nicht überleben, das Volk schließt sich der "besseren" Königin an. Diese Entscheidung fällt manchmal schwer, rettet aber möglicherweise einem Volk das Leben.